Der Wald als Kraftort

wald

Juli 2018.

Die einen werden durch einen Baum zu Freudentränen gerührt, für die anderen ist er nur etwas Grünes, das im Weg steht. Für die einen ist die Natur lächerlich und missgestaltet, andere nehmen sie nicht einmal wahr. Doch für den, der Fantasie hat, ist die Natur die Fantasie selbst. (William Blake)

Wald und Mensch – eine Synergie?

Seit jeher ist der Wald für die Menschen auch in unseren Breitengraden von hoher Bedeutung. Er bildet die grüne Lunge der Erde. Früher war er Nahrungsquelle, Schutzraum, aber allen voran Lebensraum  und -grundlage unserer Urahnen. Heute stellt der Wald für viele „nur“ mehr eine Einnahmequelle dar,  immer mehr Menschen erkennen aber seinen Wert als Kraftquelle (wieder).

Der Wald als Kraftquelle – eine Möglichkeit, die nicht nur erschöpfte und ausgebrannte Menschen nutzen sollten. Denn, ein Spaziergang durch den Wald versorgt uns mit neuer Lebensenergie. Besonders alte und gesunde Bäume strömen sehr viel davon aus.

YAvida und der Wald

In meiner Kindheit habe ich jede freie Minute draußen verbracht. Der Wald war praktisch vor der Haustüre und so haben wir Kinder uns oft und gern dort aufgehalten. Es gab einfach immer etwas zu erleben: wir bauten Baumhäuser, je nach Jahreszeit wurde Pilze und Beeren gesammelt. Und fast täglich spazierten wir durch den Wald zum Nachbarsbauern, der unsere Familie mit frischer Milch versorgte. Oftmals begleitete ich auch meinen Großvater, wenn er in unserem Wald nach dem Rechten sah.

Und auch jetzt ist er mir sehr nahe, denn ich lebe auch aktuell am Waldrand. Nur ein paar Schritte und ich bin umringt von Bäumen. Es ist dort angenehm leise und unterstützt immer wieder dabei zu innerer Ruhe zu gelangen.

„Waldtherapie“ – Modeerscheinung oder alter Hut?

In den 1980-er Jahren wurde in Japan der Begriff „Shinrin Yoku“ geprägt, was so viel bedeutet wie „Baden in der Waldluft“. Im Land der aufgehenden Sonne wird „Waldtherapie“ sogar von Ärzten empfohlen, um Stress und Krankheiten entgegenzuwirken. Aber auch in der Prävention und besonders zur Stärkung der Atemwege und des Herzkreislaufsystems wird sie dort verschrieben. In Europa gibt es mittlerweile den ersten offiziellen Kur- und Heilwald, in Heringsdorf auf der Insel Usedom an der Ostsee. Er ist sowohl für Patienten von Rehakliniken als auch für Interessierte zugänglich, die vorbeugend etwas für ihre Gesundheit tun wollen und zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination aus See- und Waldluft aus.

Im Grunde ist unter „Waldbaden“ jedoch nichts anderes zu verstehen, als die Stille und Idylle des Waldes zu genießen und seine belebende Wirkung bewusst wahrzunehmen und dadurch (Selbst-)heilung zu erfahren. Klingt einfach, oder? Scheint es aber oft doch nicht zu sein, denn genau diese Fähigkeit haben viele Menschen im Zeitalter von Globalisierung, Digitalisierung und Überkonsum leider verloren.

Mit allen Sinnen wahrnehmen

Dem Menschen stehen auf der Erde grundsätzlich drei Hauptquellen zur Verfügung, um Lebensenergie aufzunehmen: Sonne, Luft und Erde. Besonders über den Atem können wir bewusst die angenehme, erfrischende Waldluft absorbieren. Der Wald bietet uns aber auch eine wunderbare Möglichkeit, unsere Sinne bewusst wahrzunehmen und uns in Achtsamkeit zu üben. Wenn wir uns die Zeit nehmen und uns während eines Waldspaziergangs an einen ruhigen Platz begeben, kann es gelingen zumindest für einen Moment vollends zur Ruhe zu kommen.

  • Hören: Für ein paar Sekunden die Augen schließen und bewusst (hin)hören. Es scheint, als wäre es doch nicht ganz still – die Stimmen des Waldes (beispielsweise Vogelgesänge) wahrnehmen.
  • Sehen: Die Bäume und Pflanzen in ihrer Form, Farbe und Gestalt betrachten. Es gibt keinen zweiten, identen Baum – jeder Baum ist einzigartig (wie wir Menschen auch). Und mit etwas Glück können ab und zu auch Tiere wie zum Beispiel Vögel, Rehe oder Igel entdeckt werden.
  • Riechen: Die wohlschmeckende, frische Waldluft ist nicht nur Balsam für die Seele sondern auch für unsere Lungen. Im Gegensatz zur Stadtluft kann im Wald staub- und immissionsfrei geatmet werden.
  • Schmecken: Der Wald beherbergt allerlei essbare Schätze, die es zu entdecken gilt. Aber Achtung: nur verzehren, was Du kennst!
  • Tasten: Mit den Händen einen Baum berühren oder einfach barfuß ein paar Schritte am Waldboden gehen (übrigens eine besonders effektive Variante Lebensenergie zu tanke, besonders schön kann sich das anfühlen auf einem bemoosten Waldstück).

Der Wald bietet dem Menschen einen Ort, wo er seine Seele für einen Moment baumeln lassen und neue Kraft schöpfen kann. Und noch dazu ist ein Wald so gut wie immer in unserer Nähe. Goethe schrieb wohl nicht umsonst: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da.“

In diesem Sinne: Raus aus der Komfortzone und rein in den Wald!

Viel Spaß beim Waldbaden,

Eure Petra

aka Yavida

Petra Plimon

YAvida ist ein Synonym und setzt sich zusammen aus den Worten YA und VIDA. Das kann übersetzt werden als „JA ZUM LEBEN“. Klingt doch schon mal positiv oder!? Hinter dem Synonym verbirgt sich zudem eine sterbliche Person. Diese trägt in ihrem bürgerlichen Leben den Namen Petra Plimon und erblickte im Jahr 1983 in Südkärnten das Licht dieser Welt.


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